Technologie

und Zukunft

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Highlights

 

Der Anwendungs­kontext entscheidet über Nutzen und Risiko

 

Trotz multipler Krisen bleiben das Vertrauen in und die Einstellungen zu Technik gleich

 

Als wichtigste Zukunfts­aufgabe wird die innere Sicherheit gesehen

Der Technikindex Deutschlands

Wie sind die Technikeinstellungen in Deutschland verteilt, wo leben besonders aufgeschlossene, wo eher technokratisch eingestellte und wo kritische Personen? Diese Einstellungen fasst der Technikindex des TechnikRadar zusammen, indem die grundsätzlichen Technikeinstellungen gemeinsam ausgewertet werden. Ein höherer Indexwert entspricht einer durchschnittlich höheren Zustimmung zu den Technik-positivistischen Aussagen:

  • Den technischen Fortschritt kann niemand aufhalten.
  • Alle Probleme lassen sich durch den Einsatz von Technik lösen.
  • Dem technischen Fortschritt dürfen keine Grenzen gesetzt werden.
  • Die technische Entwicklung wird dazu führen, dass nachfolgende Generationen eine höhere Lebensqualität haben werden.
  • Die technische Entwicklung wird uns helfen, zentrale Probleme der Menschheit wie Hunger, Armut oder Klimawandel zu lösen.
  • Ich finde es schick, jeweils die neuesten technischen Geräte zu nutzen.


Und einer im Durchschnitt geringeren Zustimmung zu den Technik-kritischen Aussagen:

  • Durch Technik entstehen langfristig mehr Probleme als gelöst werden.
  • Je weiter sich die Technik entwickelt, desto mehr Zwänge wirken auf den Menschen.
  • Der Erhalt einer intakten Umwelt macht es erforderlich, dass wir alle unseren Konsum einschränken.
Keine pauschale Technik­feindlichkeit: Der Anwendungs­kontext entscheidet

Die Deutschen sehen Technik und Technologien differenziert – weder nur kritisch noch blind befürwortend. Ihre Einschätzung hängt dabei von der konkreten Anwendung und Technologie ab. Die meisten halten zum Beispiel die Digitalisierung der Wirtschaft für sehr nützlich, wobei das wahrgenommene Risiko moderat bleibt.

Unumstritten positiv bewerten die Befragten den Nutzen eines zunehmenden Einsatzes erneuerbarer Energien und die Bevorzugung umweltverträglicher Verkehrsmittel. Anders schätzen sie die Datenüberwachung zur Aufrechterhaltung der inneren Sicherheit ein: Die Bevölkerung erkennt zwar den hohen Nutzen, sieht aber auch die Risiken – Sicherheit und Datenschutz stehen in einem spürbaren Spannungsverhältnis.

Bewegte Zeiten, technologischer Wandel: dennoch stabile Technikeinstellungen

Als Trendbarometer erhebt das TechnikRadar seit 2017 die Einstellungen der Bevölkerung zu Technik und technologischen Entwicklungen in repräsentativen Befragungen.

Der Zeitreihenvergleich zeigt trotz kleinerer Verschiebungen dabei eine bemerkenswerte Konstanz bezüglich der Einstellungen: Trotz großer und multipler Krisen wie der Corona-Pandemie, dem russischen Angriffskrieg oder aktuellen politischen Unsicherheiten bleiben die grundsätzlichen Technikeinstellungen in Deutschland weitgehend stabil. Auch aktuelle Trends und Anwendungen wie generative KI, Smart-Home-Technologie oder digitale Plattformnutzung beeinflussen diese Stabilität nicht.

Die Befragten zeigen sich dabei keineswegs naiv technikgläubig: 64 Prozent lehnen die These ab, dass sich alle Probleme durch den Einsatz von Technik lösen lassen. Sie sehen Technik aber auch nicht als Ursache zukünftiger Probleme. So stimmen nur 15 Prozent der Aussage zu, dass durch Technik langfristig mehr Probleme entstehen, als gelöst werden.

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Innere Sicherheit erstmals wichtiger als Sicherung von Arbeitsplätzen

Die jüngsten geopolitische Entwicklungen verstärken den Wunsch nach innerer Sicherheit. Erstmals bewerten die Befragten die „Aufrechterhaltung der inneren Sicherheit“ als wichtigste Aufgabe, womit die bisherige Spitzenreiterin „Sicherung von Arbeitsplätzen“ auf den dritten Platz verdrängt wird. Besonders auffällig ist auch der Wunsch nach einem verbesserten „digitalen Zugang im ländlichen Raum“. Diese Aufgabe bewerten alle Gruppen hoch. Der vieldiskutierten „Regelung der Zuwanderung nach Deutschland“ wird im Vergleich eine deutlich geringere Relevanz zugeschrieben – insbesondere von den 16 bis 34-Jährigen und den akademisch Gebildeten, bei denen dieses Thema auf dem letzten Platz landet.

Auffällig ist ferner die Bewertung der „Behebung des Fachkräftemangels“: Bei den über 65-Jährigen und Frauen fällt die Bewertung am höchsten aus, bei Männern und den 16- bis 34-Jährigen dagegen am niedrigsten.

Was die Deutschen über Technik denken…